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Die Sozialwirtschaft ist ein dynamisch wachsender Markt. Ihre Kerngeschäftsfelder sind Soziale Dienste für Alte, Arbeitslose, chronisch Kranke und Pflegebedürftige, Familien, MigrantInnen, soziale Randgruppen und Arme. Ihre Beratungs-, Betreuungs- und Unterbringsleistungen werden in einer breiten Palette stationär, teilstationär, ambulant oder mobil erbracht.
Die Umfeld- und wirtschaftlichen Bedingungen von sozialwirtschaftlichen Unternehmen werden zunehmend schwieriger. Das geht nicht nur auf steigende Bedarfe, sondern zugleich auch auf reduzierte Mittel und eine erhöhte Konfliktintensität im Umgang mit der öffentlichen Hand zurück.
Die öffentliche Hand gesteht den freien Wohlfahrtsträger keinen sozialpolitischen Gestaltungsauftrag mehr zu, sondern versteht diese im Wesentlichen nur noch als Erfüllungsgehilfe. Dies kollidiert mit dem Selbstverständnis vieler sozialwirtschaftlicher Unternehmen (und ihrer Beschäftigten), die für sich einen sozial- und gesellschaftspolitischen Auftrag auch und gerade im Sinne des sozialarbeiterischen Doppelmandates erkennen.
Soziale Dienstleistungen werden im Auftrag der öffentlichen Hand in einem Finanzierungsmix (Subventionen, Leistungsverträge, Einzelleistungen, Eigenleistungen der KlientInnen, Eigenwirtschaftsquote der freien Träger) erbracht. Dabei sind die freien Wohlfahrtsträger mit unterschiedlichen Leistungsvergabe- und Abrechnungslogiken (Gemeinde, Land, Bund, ESF) konfrontiert. Sukzessive werden die Accountability-Anforderungen (Kalkulation, Dokumentation, Eigenwirtschaftsquote, finanzielle Risikotragung) der öffentlichen Hand sukzessive verschärft. Leistungsverträge werden idR nur kurz befristet abgeschlossen. Es existiert über die Bundesländer hinweg kein einheitliches Normkostenmodell für die Verrechnung sozialer Dienste.
Auf seitens der freien Wohlfahrtsträger kommt es zu Personalengpässen, systematischer Unterbezahlung (teilweise keine Abstimmung mit dem BAGS-KV), hohem ´turnover` im Personal, überdurchschnittlich hohen Krankenstands- und Burnout-Belastungen. Geschäftsführungen stehen unter ökonomischem Druck und begeben sich teilweise in erhebliche Risikolagen.
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